SCHÖMBERG. Verhalten optimistisch hat Schömbergs Bürgermeisterin Bettina Mettler das Haushaltsjahr 2009 eingeläutet. „Solide Zukunftsinvestitionen“ und „Haushaltskonsolidierung“ bestimmten den angepeilten Kurs.
Angesichts der Finanzkrise müsse als oberste Maxime gelten: „Es darf nicht mehr ausgegeben werden als eingenommen wird“, so Mettler bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Eine Kreditaufnahme ist nicht geplant. Dennoch sollen laut Bürgermeisterin auch im Jahr 2009 die Schulden gesenkt und gleichzeitig Investitionen getätigt werden, die sich mittel- und langfristig bezahlt machen.
Neben der Fertigstellung des
Bürgerhauses Langenbrand gehören dazu unter anderem die
Sanierung des Schuldachs und der Poststraße sowie der
Ausbau der Raiffeisenstraße. Mit dem Abbruch der ehemaligen
Gaststätte Kuckucksuhr werde zudem „ein Schandfleck“
beseitigt. Nicht zuletzt wird nächstes Jahr für 285 000
Euro das neue Jugendhaus gebaut.
Der Tourismus soll mit
höherem Aufwand angekurbelt werden. Nicht nur die
Einstellung des neuen Marketingmanagers verdeutliche, „dass
wir weiter auf das touristische Standbein setzen“, sondern
auch die Bewerbung um den Status einer Portalgemeinde, die
Teilnahme an Pilotprojekten wie dem „barrierefreien
Schwarzwald“ sowie die „moderate Erhöhung der
Ausgaben“ für Künstler, Bewirtschaftung und
Werbung. Und: „Zukunftsinvestitionen sind eingeplant, deren
Konkretisierung Aufgabe des neuen Jahres sein wird.“
Schmerzlich
wird für die Schömberger Bürger die Erhöhung
der Wasser- und Abwassergebühren zum 1. Januar 2009 (die PZ
hat berichtet). Sparpotenzial in diesem kostenintensiven Sektor
konnte bisher nicht ausgelotet werden, selbst eine privatisierte
Betriebsführung bringe keine Besserung, versicherte Mettler.
Um die Investitionen im Bereich der Wasserversorgung schultern zu
können, soll 2009 ein Kredit über 400 000 Euro
aufgenommen werden. Hohe Kosten verursacht auch die
Bewirtschaftung aller gemeindeeigenen Einrichtungen, insbesondere
aufgrund der stetig steigenden Energiekosten. Insgesamt sind im
Haushaltsentwurf rund 500 000 Euro veranschlagt.
Die
geplanten Personalkosten für das kommende Jahr liegen bei
rund 3,95 Millionen Euro – 174 000 Euro höher als im
Vorjahr. Dies liege einerseits an der Schaffung zusätzlicher
Stellen, etwa jeweils einer befristeten im Bauhof sowie im
Bereich der Kinderbetreuung, und andererseits an tariflichen
Lohnerhöhungen und gestiegenen Lohnnebenkosten, sagte die
Bürgermeisterin.
„Wir kommen auch 2009 nicht
umhin, auf großartige Wohltaten zu verzichten“,
fasste sie zusammen. „Um Ihnen heute einen ausgeglichenen
Haushalt vorlegen zu können, mussten einige Investitionen
und Projekte verschoben werden.“ Dennoch: „Wir werden
mit der jetzigen Planung die wichtigsten Herausforderungen des
kommenden Jahres meistern.“